12 Kneipen, die Berlin von seiner besten Seite zeigen

Im BRLO gibt es feines Kneipenessen mit und ohne Fleisch, dazu hausgebrautes Bier. Bildnachweis: BRLO

Berlins Nachtleben ist legendär. Neben Restaurants, Clubs und Bars sind Kneipen dessen vierte Säule. Kneipen, also Orte, an denen man sowohl zum Trinken als auch zum Essen hinkommt, haben in Deutschland eine lange Tradition.

Einen guten Eindruck vermitteln Orte wie ein außerhalb gelegener Ratskeller mit Buntglasfenstern und Kaminzimmer sowie Berlins älteste Gasthausbrauerei. Wobei die Hauptstadt immer auch offen für die gastronomischen Einflüsse anderer Länder ist, der britischen Pubtradition etwa, wie sie in einem beliebten Kreuzberger Nachbarschaftslokal gelebt wird. Bayerisch hingegen geht es in den S-Bahnbögen in Moabit zu, wo stilecht Weißwürste und die Käsespezialität Obazda serviert werden. Wer Sehnsucht nach Kölsch und Rheinland hat, wird auf der Friedrichsstraße glücklich. Und eine Neuköllner Edelkneipe beweist, dass sie durchaus auch Casual-Fine-Dining-Standards genügen kann.

 

Gaffel Haus Berlin an der Friedrichsstraße (Mitte)

Kölsch ist eine Biersorte, die es außerhalb Kölns nur selten gibt. In Berlin etwa im Gaffel Haus Berlin an der Friedrichsstraße, einer urigen Kneipe mit knarzenden Parkettböden und Zimmern, die nach ehemaligen Bundeskanzlern benannt sind. Die Küche setzt auf deftige Spezialitäten aus dem Rheinland, Blutwurst, Käsebrot mit Zwiebeln, Heringsfilet in Apfel-Kräutersahnesauce, Kasslerbraten in Bier-Malz-Sauce und, für Vegetarier, Flammkuchen mit Tomaten und Schafskäse. Das Kölsch kann auf Wunsch im 10-Liter-Fass zum Selbstzapfen bestellt werden. Falls jemandem nicht nach Bier zumute ist: Der Kräuterschnaps ist hausgemacht.

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Restaurant TISK Speisekneipe (Neukölln)

Kneipe und Casual Fine Dining müssen kein Widerspruch sein. Wie gut das zusammenpasst, zeigt dieses Neuköllner Ladenlokal mit einer auffälligen Rundtheke, hinter der sich die offene Küche verbirgt und an deren Tresen man sich zum Essen setzen kann. Auch der Rest des Raums ist ein gelungener Mix aus Holz, Metall und grün-blauen Farbakzenten. Viele der im Vier- oder Sechs-Gang-Menü verwendeten Produkte kommen von der hauseigenen Farm. Es gibt Blutwurstkroketten, Schwarzfederhuhn, Pilzstulle und „Rote Grütze 2.0“, bestehend aus Beeren, Vanille und fermentiertem Quittensaft. Neben deutschen Weinen und Berliner Bier locken Cocktails wie der Vegan Whiskey Sour mit Aquafaba statt Eiweiß.

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Lindenbräu am Potsdamer Platz (Tiergarten)

Über drei Etagen zieht sich dieses imposante Gasthaus, hinzu kommt eine Dachterrasse mit Blick auf das Sony Center. Manche Teile sind, ähnlich einer Berghütte, komplett holzverkleidet, bis hin zu den Bänken mit den rot-weiß-karierten Sitzkissen, von anderen Sitzplätzen aus fällt der Blick auf metallene Braukessel. „Gemütliche Berliner Bierkultur“ lautet das Motto, dazu gehören Brezeln, Leberknödelsuppe und die Käsespezialität Obazda, oder Tiroler Käsespätzle. Zu trinken gibt es etwa ein Schwarzbier namens Märkischer Landmann oder das Büble Edelweißbier.

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Schankhalle Braugasthaus (Prenzlauer Berg)

Sehr zentral am Senefelder Platz liegt die Schankhalle Braugasthaus. Ein großzügiger Raum mit Ziegelwänden, einer Bar aus Beton, glänzenden Kupferbraukesseln und von der Decke baumelnden Glühbirnen. Bei gutem Wetter lockt der Biergarten. Die Biere heißen Pfefferberg Pils und Berliner Schnauze, außerdem gibt es ein Bier der Woche. Der Korn kommt aus der Hauptstadt, ebenso Spirituosen wie die berühmte Berliner Luft. Essen kann man auch, Currywurst vom Havelländer Apfelschwein, Backhendl mit Schankchips oder Lachstatarstullen zum Beispiel.

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BRLO Brwhouse (Kreuzberg)

Bildnachweis: BRLO

BRLO gehört zu den erfolgreichsten Brauereien der Hauptstadt. Einmal durch das ganze Angebot trinken kann man sich im dazugehörigen Brwhouse, einer in ausrangierten Überseecontainern untergebrachten Gaststätte am Kreuzberger Gleisdreieckpark. Wobei auch das Essen eine große Rolle spielt, und zwar Gemüse mindestens so sehr wie Fleisch. Eine im Salzteig gebackene Lakritzkarotte kommt mit Karotten-Ahorn-Püree, Jasminteeschaum und Karotte-Jasmin-Chutney, als Beilage gibt es etwa Rote Bete-Brioche mit Berliner-Weiße-Kraut und Meerrettich. Wer all in gehen möchte, bestellt das gleichnamige Angebot, bestehend aus einer reichhaltigen Auswahl an Gemüse, Fleisch und Beilagen sowie allen Desserts, was ausreichend ist für fünf bis sechs Personen.

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Das Lemke (Mitte)

Bildnachweis: Das Lemke

Seit 1999 gibt es diese Craft-Beer-Brauerei, die erste ihrer Art in Berlin. Sie befindet sich in den S-Bahnbögen des Hackeschen Markts, unter einem Tonnengewölbe, mit viel Holz und einer modernen Bar. Mindestens 22 Sorten Bier gibt es immer, vom Fass ebenso wie aus der Flasche, dazu saisonale Spezialitäten wie Bockbier, und natürlich eine Berliner Weiße, und zwar nach historischer Rezeptur. Aus der Küche kommen lokale Spezialitäten wie Berliner Kalbsleber mit gebratenen Zwiebeln und Apfelspalten auf Kartoffelpüree, Buletten mit grünen Bohnen und Bratkartoffeln oder in Bier marinierte Schinkenhaxe.

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Paulaner (Moabit)

Bayern ist bekannt für deftiges Essen und Gastfreundschaft. Beides findet man im Paulaner, einem originalgetreuen Wirtshaus mit von der Decke hängenden Bayernflaggen und großzügigem Außenbereich. Zum zünftigem Speiseangebot gehören Bierkutscher Gulaschsuppe, Weißwürste mit Brezel und süßem Senf und für Vegetarier Kartoffelrösti auf Grillgemüse. Zum Nachtisch bestellt man einen Kaiserschmarren. Dienstag ist Eisbeintag. Anschließend darf es gerne ein Schnaps sein, Grassl Bärwurz etwa, oder ein weiteres Glas Bier, natürlich von der namensgebenden Münchner Brauerei.

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Bräugier Ostkreuz (Friedrichshain)

Ein Mann zapft Bier von einem Hahn hinter einer Bar

Vom Tresen aus hat man einen guten Überblick über das Angebot bei Bräugier. Bildnachweis: Bräugier

Unweit des Ostkreuzes befindet sich diese Craft-Beer-Brauerei, ein moderner, im Industrial-Stil gehaltener Raum mit großer Bar und zahlreichen Sitzgelegenheiten. Viele Bierspezialitäten kommen aus der eigenen Brauerei, darunter das IPA Poor but hoppy oder ein Export Lager namens Goldkaue, einige von anderen Brauereien. Dabei wird hier auch Wert aufs Essen gelegt. Als Grundlage bestellt man Zwiebelringe, mit Marmelade servierten, frittierten Brie, Pommesspezialitäten oder Mexikanisches wie Nachos. Am Wochenende lockt ein Full English Breakfast. 

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Lemke am Schloss (Charlottenburg)

Bildnachweis: Lemke am Schloss

Die älteste Gasthausbrauerei der Stadt befindet sich unweit des Schloss Charlottenburg. Gäste werden in dem stuckverzierten Raum mit den Buntglasfenstern und auffälligen Metalllampen zurückversetzt ins 19. Jahrhundert. Getrunken werden Biere aus eigener Herstellung namens Berliner Perle oder Spreecoast IPA, zum Beispiel in Form einer sechsteiligen Bierprobe. Die Küche ist lokal geprägt, mit Gerichten wie Zwiebelrostbraten, Erbsensuppe mit Eisbeinfleisch und Landbrot oder Spinatknödeln mit Parmesanspänen und Salat. Und zum Dessert gibt es süßen Flammkuchen.

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Ratskeller Köpenick (Köpenick)

Mitten in der hübschen Köpenicker Altstadt befindet sich dieses sympathische Gasthaus. Es gibt verschiedene Räume, ein Gewölbe, ein Hochzeitszimmer und ein Kaminzimmer, urig sind sie alle, mit den an die Wände geklebten historischen Zeitungen, Buntglasfenstern und Gullydeckeln auf dem Boden. Umso moderner ist das gastronomische Konzept, mit vielen regionalen Zutaten und Gerichten wie Brunnenkressesüppchen mit gebackener Garnele, Schorfheider Hirtensalat und als Dessert eine Mohnvariation.

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Kaschk by BRLO (Mitte)

Holzbretter mit Wurst, Käse und Eingelegtem auf einem Tisch

Abendbrot deluxe: Wurst, Käse und Veganes im Kaschk. Bildnachweis: Kaschk by BRLO

Seit 2021 wird diese stylische Craft-Beer-Kneipe vom Team des BRLO betrieben, einer Berliner Brauerei, die zudem am Gleisdreieck ein Restaurant betreibt. Das Kaschk by BRLO befindet sich in einem architektonisch markanten Gebäude am Rosa-Luxemburg-Platz, im Inneren dominieren geometrische Formen und Beton. Wenig überraschend dreht sich hier alles um Bier, vornehmlich solches aus eigener Herstellung, es gibt aber auch Cider und Kaffee. Passend dazu das Bar Food, Grilled Cheese Sandwich oder Beef Jerky Chili zum Beispiel.

 

St. Bart (Kreuzberg)

Dieser charmante Gastropub ist schon beinahe eine Institution. Ein uriger Raum mit gefliester Bar, dessen Strenge durch frische Blumen aufgelockert wird. Auf der Getränkekarte steht neben Craft Beer auch eine Auswahl an Naturweinen. Die Küche orientiert sich an britischen Klassikern, allerdings mit kreativem Twist. Neben geröstetem Knochemark, frittiertem Fisch mit Tatarsauce sowie mit Honig und Parmesan verfeinerten Zwiebelringen kann das auch mal ein stark gerösteter Brokkoli mit Labneh sein. Sonntags gibt es einen Sunday Roast.