Die Verbindung zu seinen österreichischen Wurzeln durch Geschichte, regionale Küche und Gemeinschaft prägen Martin Hartmanns Ansatz und seine Präsenz in der Berliner Restaurantszene.
Das 2007 eröffnete Restaurant in Schöneberg hat sich mit Wiener Schnitzel, Wiener Gulasch, Südtiroler Spinatknödel und dem beliebten Kaiserschmarrn schnell einen Namen gemacht. Angefangen hat es als kleines österreichisches Feinkostgeschäft, das nur belegte Brote und Mittagsgerichte anbot, doch mit zunehmender Beliebtheit und steigender Nachfrage musste das Angebot erweitert werden.
Heute empfängt das österreichische Restaurant Sissi seine Gäste auf zwei Etagen mit Gemeinschaftstischen, einer wöchentlich wechselnden Speisekarte, herzlicher Gastfreundschaft und in liebevoller Tradition und etablierte sich so als eines der besten österreichischen Restaurants in der deutschen Hauptstadt. Sowohl von Einheimischen als auch von Berlin-Besuchenden wird das Sissi geliebt.
Hier sind 3 spannende Gründe, um im Sissi zu speisen.
Eine Ode an die österreichische Geschichte
„Im Namen der Kaiserin sorgen Martin Hartmann und sein Team für österreichische Ess- und Lebenskultur“, lautet das Motto des Berliner Kultlokals. Gemeint ist hier selbstverständlich die historisch bedeutsame Kaiserin Sissi, nach der das Restaurant benannt wurde. Mit der Wahl dieser Namensgeberin wählte er nicht nur ein starkes Symbol seiner Heimat Österreich aus. Auch soll sein Restaurant eine kleine Ode an die ikonische Persönlichkeit der Sissi sein.
“Die Kaiserin Sissi”, erzählt Inhaber Martin Hartmann, „diente auch als Inspiration für die Gestaltung unseres Restaurants. Wir wollten es so prunkvoll einrichten, wie es das Schloss der Kaiserin damals war.“ Knallig pinke, gemusterte Tapeten, verspielte Kronleuchter, Bilder und Portraits der Kaiserin an den Wänden machen den Look des Lokals aus.
Eine Hommage an seine österreichischen Wurzeln und die Hausmannskost
Martin Hartmann brachte sein kulinarisches Erbe aus seinem Heimatland Österreich nach Berlin. „Die österreichische Küche ist in Deutschland sehr beliebt. Sie wird mit Urlaub assoziiert“, sagt Hartmann. In Österreich lernte er, wie man Spinatknödel macht, Hühnchen kross frittiert und originale Wiener Schnitzel zubereitet. Diese Gerichte begeisterten die Leute in Berlin von Anfang an und zwar bereits als Sissi noch ein Delikatessengeschäft war. Der gute Zuspruch führte zu einer schnellen Entwicklung des Lokals.
Insbesondere für die Schnitzel machte das Sissi sich einen Namen, denn hier gehören sie zu den dünnsten, größten und knusprigsten der Stadt. Bis vor kurzem klopften Hartmann und sein Team das Kalbsfleisch im Keller sogar noch händisch dünn. Mittlerweile übernimmt dies die Schnitzelklopfmaschine, die der Inhaber irgendwann für sein Restaurant besorgte.
Das vegetarische Schnitzel gehört mittlerweile genauso zu den Sissi-Klassikern. Zu einer Scheibe panierter Aubergine reicht Hartmann hausgemachte Remoulade und den traditionellen österreichischen Erdäpfel-Gurkensalat.
Der Kaiserschmarrn ist wohl die bekannteste österreichische Mehlspeise und darf in einem Restaurant, das den Namen der Kaiserin Sissi trägt, selbstverständlich nicht fehlen. Ein saftig-luftiger, dicker Pfannkuchen, der nach dem Backen mit Puderzucker bestäubt und mit einem Schälchen Zwetschkenröster an den Tisch gebracht wird. Auch den Röster macht Hartmann selbst und verwendet dafür ausschließlich Zwetschken aus eigener Ernte, etwas Zucker und Zitrone. Und es geht sogar noch besser: Mit einer Kugel hausgemachtem Vanilleeis obendrauf verbinden sich der weiche Teig, die süßen eingekochten Früchte und das frische Eis zu einer kaiserlichen Kombination.
Ein inklusiver Raum für lokale Gemeinschaften
Im Schöneberger Kiez wurde das schrille Sissi schnell zu einer gefragten Adresse. Hartmann merkte sofort, dass er sich in der Gegend um den Nollendorfplatz sehr wohlfühlte. Diese Ecke ist ein beliebter Treffpunkt für die Queer-Community, zu der sich der Gastronom ebenfalls zugehörig fühlt.
Die Entwicklung des sogenannten „Regenbogenkiezes“ nahm vor allem in den 1970er-Jahren Fahrt auf, als sich hier, gelegen zwischen Wittenbergplatz und S-Bahnhof Yorckstraße, viele wichtige Organisationen und Institutionen der Lesben- und Schwulenbewegung sowie der LGBTQ+ Community ansiedelten. Bis heute gibt es viele Bars und Kneipen, aber auch Pensionen, Arztpraxen und Beratungsstellen im Kiez, die einen Safe Space für queere Menschen garantieren.
Das Sissi etablierte sich als inklusiver Ort für sämtliche Communitys. „Hier sind alle willkommen“, sagt Hartmann. „Ich habe nicht ein Lokal aufgemacht, das schwulenfreundlich ist. Ich habe einfach ein Lokal aufgemacht. Dass es LGBTQ+ freundlich ist, halte ich für eine Selbstverständlichkeit“. Es kommen viele Leute aus der Community ins Sissi, denn es ist ein Kiezrestaurant. Doch auch Gäste, die nicht in der Gegend wohnen, kommen immer wieder, denn sie schätzen eben diese offene Atmosphäre.
Das Sissi liegt mitten im Geschehen. Das ganze Jahr über finden verschiedene LGBTQ+ freundliche Veranstaltungen im Motzstraßenkiez statt, der Höhepunkt ist der Pride Month mit dem Christopher Street Day. Dann sind alle umliegenden Straßen überfüllt mit Menschen, Musik und Energie. Wer an diesem Tag ins Sissi kommt, kann das bunte Straßenfest gepaart mit köstlichen Kaiserschmarrn genießen.